Pappe für Papa - Quality Magazine
25073
post-template-default,single,single-post,postid-25073,single-format-standard,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,qode_grid_1300,footer_responsive_adv,qode-theme-ver-10.1.2,wpb-js-composer js-comp-ver-5.1,vc_responsive

Pappe für Papa

Shigeru_Ban_and_10-UNIT_SYSTEM_chair_photo_Romain_Sellier (1024x683)

Shigeru Ban hat das Bauen leicht gemacht. Einen Namen hat sich der 59jährige Architekt und Pritzker-Preisträger mit einem höchst ungewöhnlichen Material gemacht. Pappe, die er in Rollenform für Wände, Dächer und tragende Strukturen zum Einsatz bringt. Zu seinen bekanntesten Bauten gehören nicht nur der japanische Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover und das 2010 eröffnete Centre Pompidou in Metz. Auch temporäre Notunterkünfte für Erdbebenopfer entspringen der Feder des umtriebigen Tokioers, der derzeit in der Schweiz den neuen Firmensitz von Swatch errichtet und im April das Musikzentrum La Seine Musicale auf einer Insel bei Paris eröffnen wird. Ein Gespräch über Hüte, Zwischenräume und Zufälle.

 Shigeru-Ban-Cardboard-Cathedral-02 (1024x684)

Shigeru Ban, es gibt nur wenige Architekten, die mit einer bestimmten Materialität verbunden werden. Ihnen ist das mit dem Einsatz von Pappe gelungen. Würden Sie sagen, dass Sie das Bauen damit verändert haben?

 Ich nutze ja keine neuen Materialien. Jedes Land hat eine eigene Tradition, in der Architektur Papier zu nutzen. In Europa sind es zum Beispiel Tapeten, während in Japan ganze Wände aus Papier gefertigt wurden. Aber es stimmt. Bisher ist Pappe noch nicht für die tragende Struktur eines Hauses verwendet worden. Um das Material wasserfest zu machen, verwende ich eine Beschichtung aus Urethanharz. So ist es möglich, dieses als weich oder sogar als ungeeignet empfundene Material für solide und langlebige Baukonstruktionen zu verwenden.

Wie sind Sie eigentlich auf Pappe gekommen?

Das war 1986, als ich am Ausstellungsdesign für die Alvar-Aalto-Retrospektive im Museum of Modern Art in New York gearbeitet habe. Anfangs wollte ich dafür Holz verwenden, was schließlich auch sehr gut zu Aaltos Designverständnis gepasst hätte. Doch Holz wäre einerseits zu teuer gewesen und anderseits nach dem Ende der Ausstellung sinnlos auf den Müll geworfen worden. Also habe ich nach einem alternativen Material gesucht und es in den vielen Papp-Rollen gefunden, die vom Drucker- und Faxpapier in meinem Studio übrig blieben.

CartaCollection_wbform_Hocker

Das komplette Interview gibt es in der aktuellen Quality Jubiläumsausgabe!

No Comments

Post A Comment