Dem Licht entgegen - Quality Magazine
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Dem Licht entgegen

Gino Sarfatti war der Meister des modernen Lichts. Der Gründer des Leuchtenherstellers Arteluce hat zwischen 1939 und 1973 mehr als 600 Leuchten entworfen. Die meisten von ihnen sind Archetypen, die Generationen von Gestaltern maßgeblich beeinflusst haben. Die Originale erzielen unter Sammlern stets  verlässliche Wertsteigerung. Nun hat der Leuchtenhersteller Flos einige Entwürfe Sarfattis neu aufgelegt – an den Zeitgeist angepasst, mit stromsparenden LEDs.

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Meister des modernen Lichts – Gino Sarfatti; Foto: Historisches Archiv FLOS

Es begann mit einer Vase. Zugegebenermaßen keiner schönen Vase, aber immerhin stammte sie aus Murano – nur wenige Kilometer vom Geburtshaus Gino Sarfattis entfernt. Ein Freund seiner Mutter hatte ihn gefragt, ob er aus dem hässlichen Ding eine Leuchtebauen könne. Also zupfte er kurzerhand die Lampe aus der Kaffeemaschine seiner Mutter und platzierte sie inmitten des gläsernen Objekts: „Ich erhielt ein Licht, das passend zum Schreiben und gleichzeitig zum Erhellen des gesamten Raumes geeignet war“, notierte Sarfatti über seine erste Leuchte, dieden Auftakt zu einer der rasantesten Designkarrieren Italiens bildete.

Die neu aufgelegte Tischleuchte "Modell 548" aus dem Jahr 1951 kombiniert ein schwenkbares Spotlight aus Aluminium mit einem Diffusor aus weißem, azurblauem oder orangenem Methacrylat. Foto: Frank Hülsbömer

Die neu aufgelegte Tischleuchte „Modell 548“ aus dem Jahr 1951 kombiniert ein schwenkbares Spotlight aus Aluminium mit einem Diffusor aus weißem, azurblauem oder orangenem Methacrylat. Foto: Frank Hülsbömer

Die Geschichte ereignete sich Mitte der dreißiger Jahre. Der junge Luftfahrtingenieur musste wenige Monate zuvor sein Studium abbrechen, weil sein Vater– ein einflussreicher, venezianischer Reeder – durch das Schiffsembargo der Alliierten seine Geschäftsgrundlage und bald darauf sein gesamtes Vermögen verlor. Die Familie zog von Venedig nach Mailand, wo Gino Sarfatti 1937 eine kleine Werkstatt für Leuchten eröffnete. Deren Name „Illuminazione razionale“ (rationale Beleuchtung) war durchaus Programm. Schließlich wollte er einen klaren Schlussstrich unter die historisierenden Ungetümer setzten, die die Beleuchtung italienischer Wohnzimmer seinerzeit noch immer fest im Griff hatten.

…den gesamten Text und weitere spannende Themen wie “Es gibt sie doch, die Heinzelmännchen – der stille Service im Hause Kempinski” lesen Sie in Ausgabe 32 ‘Quality Artefact’.

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